Zehntklässler des Wilhelm-Hofmann-Gymnasiums kontaktieren französische Autorinnen

02.11.2018

Wenn es um die Lektüre längerer Texte oder sogar eines kompletten Buches im Fremdsprachenunterricht geht, dann verdrehen viele Schüler die Augen und sagen: „Oh mon Dieu!“. Reicht es etwa nicht, wenn man schon die Grammatikregeln lernen und diese dann auch noch in diversen Übungen anwenden muss? Natürlich nicht, denn ein großes Ziel des Fremdsprachenlernens ist neben gelungener mündlicher Kommunikation auch das Lesen längerer zusammenhängender Texte.

So beschäftigten sich die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b zusammen mit ihrer Französischlehrerin Frau Conze in den letzten Wochen mit Auszügen aus dem Roman „Le cœur n´est pas un genou que l´on peut plier“ von den beiden französischen Autorinnen Sabine Panet und Pauline Penot. In diesem Buch geht es um eine senegalesische Familie, die seit Jahren in Frankreich lebt. Die sechzehnjährige Tochter Awa soll nun mit Malick verheiratet werden, dem sie schon seit ihrer Geburt versprochen ist. Sie hält von dieser Idee jedoch nicht viel und versucht diese Ehe mit Hilfe anderer weiblicher Familienmitglieder zu verhindern.

Die Lektüre des Romans hat die Schüler so sehr motiviert, dass sie sich dazu entschlossen haben, den beiden Autorinnen einen Brief zu schreiben, um ihnen einerseits von ihrer Begeisterung für das Thema zu berichten, aber auch, um ihnen einige Fragen zu stellen, die im Laufe des Leseprozesses aufgetaucht waren.

Und tatsächlich dauerte es nur ein paar Tage, bis sich Mme Penot, eine der beiden Autorinnen zurückgemeldet hat. Beide hätten sich sehr über die Post aus Deutschland gefreut, so Penot, und sie fänden es toll, dass die Schüler den Mut gehabt haben, sich mit ihnen in Verbindung zu setzen. Die Themen Intergration, Kommunikation zwischen den Religionen, Rolle der Frau in der Gesellschaft, so Penot weiter, lägen beiden Autorinnen so sehr am Herzen, dass sie mittlerweile schon die Folgebände zu „ Le cœur n´est pas un genou que l´on peut plier“ auf den Markt gebracht hätten. Die Antwort endet mit der Bitte, sich doch wieder zu melden und den Kontakt aufrecht zu erhalten.

Diese „Begegnung“ mit Madame Penot und Madame Panet hat den Schülern viel Spaß gemacht und es war eine gute Erfahrung zu sehen, dass sie ihre Französischkenntnisse auch tatsächlich anwenden können. Dadurch wird die Motivation für das Fremdsprachenlernen nochmals gesteigert. Und wenn es das nächste Mal an die Lektüre einer Ganzschrift geht, dann heißt es hoffentlich nicht mehr „Oh mon Dieu!“, sondern sicherlich „Oui, super!“.

 

 

Bild zur Meldung: Die Schülerinnen und Schüler der Klasse 10b mit ihren Lektüren