Theateraufführung "Dr. Jekyll & Mr. Hyde" (26.11.2021)

„Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ begeistert Publikum am Wilhelm-Hofmann-Gymnasium

 

Schüler der Theater-AG präsentieren Adaptation des berühmten Romans von Robert Louis Stevenson

 

Einen sehr unterhaltsamen Theaterabend verbrachte das Publikum in der Loreleyhalle in Sankt Goarshausen, wo die Theater-AG unter der kompetenten Leitung von Frau Heike Gutzeit-Becker das Schauspiel „Dr. Jekyll und Mr. Hyde“ von Martin Resch auf die Bühne brachte und die Zuschauer mit der gruseligen Geschichte des Arztes Dr. Jekyll, der mehr und mehr von der dunklen Seite seines Ichs beherrscht wird, in ihren Bann zog.
Das Stück wurde vor allem durch seine Hauptdarsteller getragen, wobei zunächst der sehr auf Etikette bedachte Butler Jonathan (Adrian Börner) hervorgehoben werden muss, der sich redlich Mühe gibt, seiner Ladyship Belinda McAllister (Justine Kreuzberger) gutes Benehmen beizubringen. „Mylady, so etwas sagt doch eine Dame nicht!“, tadelt er sie. Jedoch muss er kopfschüttelnd und sehr zur Erheiterung des Publikums immer wieder zur Kenntnis nehmen, dass das weibliche Geschlecht sich nur sehr schlecht bändigen lässt, denn die junge Lady hat sich in den Kopf gesetzt, hinter das Rätsel der mysteriösen Morde, die London in Atem halten, zu kommen. Nacheinander werden junge Mädchen auf der Straße überfallen und berichten von einer schwarzen Gestalt, die ihnen die Verletzungen zugefügt habe. Aus dem Off ertönt die Stimme von Mr. Hyde (Maximilian Fetz), die den Zuschauern in Mark und Bein fährt. Das Straßenmädchen Ivy (Felicitas Fuhrmann) und die Verlobte des Arztes (Dilcan Boga) können dem Verbrecher glücklicherweise blutüberströmt entkommen.
Wie jedoch dem Übeltäter auf die Schliche kommen? Wie ihn überführen? Dies geschieht durch die extravagante Herzogin von Bedford (Teresa Conze) mit deren Hilfe es Belinda gelingt, sich als Krankenschwester in das soeben durch die großzügige Spende der Herzogin eröffnete Krankenhaus von Dr. Henry Jekyll am Berkeley Square einzuschleusen, hinter dessen immer merkwürdigerem Verhalten sie die Lösung der Fälle vermutet. Luca Vondran verkörpert sehr überzeugend den von seinem schlechten Gewissen zerrissenen Arzt, der das Gute möchte, aber das Böse tut und sich nicht dagegen wehren kann. Die Zuschauer leiden mit ihm, wissen aber auch, dass er den Kampf gegen das Böse am Ende nicht gewinnen kann. Nacheinander fallen Jekylls Arztkollege Richard Enfield (Philipp Kolbe) und selbst der Polizeichef von London (Martin Becker) der Mordlust der zwiegespaltenen Persönlichkeit von Dr. Hyde zum Opfer. In der Schlussszene offenbart er sich und wird von seinem Freund Gabriel Utterson (Simon Becker), dessen Frau (Amelie Gunkel) ebenfalls das verbrecherische Treiben des Arztes erkennt, erschossen.
„Ein Mr. Hyde schlummert in vielen von uns und mehr und mehr davon kommt in der Welt zum Vorschein. Durch Liebe, Güte und Verzeihen können wir die Dunkelheit verdrängen, das Leben ein wenig erhellen. Das ist alles.“ So fasst Lady Belinda die Quintessenz am Ende des Stückes zusammen und das ist auch die Botschaft des Ensembles der Theater-AG des WHG. Die jugendlichen Darsteller haben es mit Bravour geschafft, ihrer jeweiligen Figur ihre charakteristischen Züge zu verleihen und das Publikum belohnte die engagierten Jungschauspieler mit verdientem Applaus, der auch den Mitgliedern der Technik-AG und den Bühnenbildern galt. Angesichts der Tatsache, dass das Ensemble dieses Stück in nur wenigen Wochen auf die Bühne gebracht hat, war das Ergebnis mehr als ansprechend. Frau Gutzeit-Becker zeigte sich von daher auch sehr zufrieden mit der kreativen Darbietung ihrer Schüler, bedankte sich aber am Ende vor allem bei den Schülerinnen der Klasse 13, die die Theater-AG nach dem Abitur verlassen werden, ihr aber seit der 6. Klasse die Treue hielten.
Angesichts der Leistungen, die die Nachwuchsschauspieler Adrian Bröder und Amelie Gunkel gezeigt haben, muss einem aber um die Zukunft des Ensembles nicht bange sein und man kann sich schon jetzt auf das nächste Stück der AG freuen.

 

Der Presseartikel wurde dankenswerterweise von Beate Conze geschrieben.

 



 

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