Aus mit Applaus - Theateraufführung am 01. und 02. September 2017 war ein großer Erfolg (07.09.2017)

Die vor 12 Jahren, damals als AG von Fritz Schornick gegründete Theatergruppe spielte am ersten Septemberwochenende ihr endgültig letztes Stück „Der tollste Tag" von Peter Turrini. Regie führte Bernd Zielinski, der bis zur Verabschiedung von Herrn Schornick mit diesem zusammen die Theatergruppe leitete. Damit auch wirklich nach diesem Stück Schluss ist, wurde das Ensemble ausschließlich aus Schülerinnen und Schülern der Jahrgangsstufe 13 und einem ehemaligen Schüler zusammengesetzt. Die Aufgabe des Regisseurs bestand also zunächst darin, auf dem Schulhof die richtigen Typen für die einzelnen Rollen zu entdecken und diesen dann innerhalb von acht Monaten die Grundlagen der Schauspielerei, lautes und deutliches Sprechen, Mimik und Gestik, sowie das miteinander agieren, beizubringen.

Das Ergebnis konnte sich wahrlich sehen lassen, was auch der große Applaus der über 300 Zuschauer belegte. In den ersten beiden Akten, die eine reine Komödie waren, sorgten der Sprachwitz des Autors, die teils sehr frivolen Texte gepaart mit der fantastischen Leistung der Schauspieler wiederholt für anhaltendes Gelächter und Szenenapplaus. Insbesondere die Szene, in der der Diener Cherubin (Linus Bonn) in eine Dienerin verwandelt wird und der Auftritt des angetrunkenen Gärtners Antonio (Mark Eich) führten zu wahren Lachsalven. Doch auch die Hauptcharaktere Figaro (Thomas Lewentz), seine Geliebte Susanne (Annegret Krüger) und der Graf (Lukas Busch) konnten durch ihr Spiel teilweise den Rahmen eines Schülertheaters sprengen. Herausragend ebenfalls die Leistung von Darja Mudersbach als Marcelline, die als achtzehnjährige Schülerin eine endgeile Sechzigjährige hervorragend verkörperte.

Ab dem dritten Akt dreht Turrini ganz langsam bei und lässt die Komödie Richtung Tragödie laufen, indem er Figaro in einem gekauften Prozess verlieren lässt und ein Happy-End unmöglich macht. Die Gerichtsverhandlung wurde durch die gelungenen Darstellungen des Richters (Sven Scheidemann), dessen Schreiber Zettelkopf (Lorenz Kristja) und besonders des Anwalts Dr. Bartholo (Felix Bott) und unter Einbeziehung des Publikums in den Gerichtssaal sehr gut dargestellt. Das Publikum versuchte zwar noch verzweifelt durch Lachen die Komödie zu retten, doch spätestens beim überaus gelungenen Monolog der Gräfin (Geena Holl) an der Leiche ihres Mannes wurde es im Saal ganz still und man spürte so etwas wie Gänsehaut. Lieblinge des Publikums waren aber zwei eher kleine Rollen, die die jeweiligen Schauspieler fantastisch ausfüllten. Zunächst der Diener des Grafen (Martin Pfeiffer), der mit seinem immer wiederkehrenden Text und seiner Art diesen zu präsentieren als Running-Gag brillierte und dann Bazillus (David von Ohlen), der als Intrigant des Grafen den kleinen, aalglatten Drecksack hervorragend darstellte. Der Applaus des Publikums war einhellig und heftig und somit ist der Theatergruppe ein sehr gelungener Schlussakkord gelungen.

Doch keine Angst, Theater am WHG gibt es weiter, denn wir haben noch eine andere Theater-AG…



 

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